Wohnungsnotstand
Willi: Land muss Innsbruck mehr Möglichkeiten für leistbares Wohnen zur Verfügung stellen
„Das Land Tirol drückt sich vor einer Verordnung zum Wohnungsnotstand und rechnet sich die Zahlen schön. Die Berechnungsmethode des Landes ist nicht nachvollziehbar.“ So reagiert Bürgermisterstellvertreter Georg Willi auf die Ablehnung einer Nostandsverordnung.
Das Land und der zuständige Landeshauptmannstellvertreter scheinen laut Willi kein Gespür für den Druck der Menschen zu haben, die in Innsbruck dringend leistbaren Wohnraum suchen. So gingen die Zahlen der Wohnungssuchenden, die für eine städtische Wohnung vorgemerkt sind, stetig nach oben und davon abgesehen endet die Wohnungsnot nicht bei den für eine Stadtwohnung vorgemerkten Personen.
„Das Land Tirol lässt Innsbruck in dreierlei Hinsicht im Stich: In Innsbruck ist Wohnraum mit 9.700 €/m2 für neu gebaute Wohnungen unleistbar teuer. Wer soll das bezahlen können? Die Raumordnungsinstrumente für mehr Möglichkeiten, leistbare Wohnungen zu errichten, werden uns nicht ausreichend in die Hand gegeben, Stichwort ‚fehlende Verordnung Wohnungsnotstand‘.“ so Willi.
Die Leerstandsabgabe zur Mobilisierung von leerstehenden Wohnungen sei völlig zahnlos und wirkt nicht. Und zum Dritten: „Beim Problem Obdachlosigkeit und Notschlafstellen schultert Innsbruck den Löwenanteil der Plätze. Ganzjahres-Notschlafstelle gibt es nur in Innsbruck, im Winter gibt es zwei zusätzliche in Kufstein und Lienz. Die Stadt Innsbruck übernimmt hier gerne Verantwortung und zeigt sich insbesondere auch bereit, für obdachsuchende Menschen langfristige Angebote zu schaffen (Stichwort Housing first, Wohnungen für betreutes Wohnen, entsprechende Adaptierung der Vergaberichtlinie für städtische Wohnungen). Was fehlt ist eine landesweite Strategie, die das Land und alle Tiroler Gemeinden in Verantwortung nehmen.“ schließt Willi.