ÖVP arbeitet für Immobilienmarkt
Bgm. Willi verärgert, aber nicht überrascht über ÖVP-Kritik an Vorstoß für leistbares Wohnen
Der Bedarf an leistbarem Wohnen in Innsbruck ist enorm, Baugrund ist rar. Aus diesem Grund fordert Bürgermeister Georg Willi Grundbesitzer:innen, wie zum Beispiel Landwirt:innen auf, bei einem Verkauf ihrer Grundstücke, im Sinne der Solidarität und für das Gemeinwohl, zuerst mit der Stadt über einen Verkauf zu verhandeln. Dass die Innsbrucker VP auf diese Maßnahme für leistbares Wohnen mit Kritik reagiert, verärgert Bürgermeister Georg Willi, überrascht ihn aber nicht: „Hier wird wieder einmal bewiesen, dass die ÖVP nicht für die Bürger*innen, sondern immer wieder für Großgrundbesitzer*innen und Spekulant*innen arbeitet – das Projekt Innrain 115 und die gefloppte sogenannte Mittelstandsliste sind nur die aktuellsten Beweise dafür“, betont er. Die von der VP angesprochene und hochgehaltene Logik des Marktes bilde sich derweil deutlich in Immo-Suchportalen ab, so Willi weiter, und nennt tagesaktuelle Beispiele aus dem Online-Suchportal der Tiroler Tageszeitung: „Eine Garconniere mit 28 Quadratmeter um 795 Euro, eine 2-Zimmer-Wohnung mit 41 Quadratmeter in Arzl um 950 Euro, eine 4-Zimmer-Wohnung mit 70 Quadratmeter um 1.728 Euro – diese Preise als logisch, gottgegeben und „eben Marktwirtschaft“ zu bezeichnen ist eine zynische Bankrotterklärung! Jüngstes Beispiel: Hätte der Bauer in Amras die 8.000 m2 um 9,4 Mio. €, also 1.175 €/m2, nicht an einen Immobilieninvestor, sondern an die Stadt verkauft, könnten wir mit Hilfe der IIG und der Innsbrucker Stadtbau GmbH zumindest fördernahes Wohnen anbieten.“
Janine Bex, stellvertretende Klubobfrau der Innsbrucker Grünen, schlägt in dieselbe Kerbe: „ÖVP, FI und FPÖ torpedieren regelmäßig Maßnahmen für leistbares Wohnen, heben aber dafür die Hände, wenn es darum geht, Konzernen und Spekulant*innen absurde Luxusbauten zu vergolden“, ärgert sie sich. Wie weit es um die soziale Verantwortlichkeit der Wohnungs-Spekulantinnen-Truppe bestellt ist, habe für sie vor allem die von diesen Parteien durchgedrückte zweite Wohnungsliste bewiesen. „Diese und andere Aktionen und Aussagen wie die aktuelle machen deutlich, wohin die Reise am Immobilienmarkt unter einer schwarz-blauen Regierung gehen würde – noch höhere Preise, noch weniger Menschen, die es sich leisten können, in Innsbruck zu leben. Innsbruck hat sich Parteien und Politiker*innen verdient, die für leistbaren Wohnen kämpfen und nicht Spekulant:innen hofieren.“