15.03.2024
Presseinfo
Grüne bringen Aktivcard in Innsbruck ein
Mair und Bex: "Wir wollen einkommensschwache Menschen aus der Energiearmutsfalle holen"
Die Klimakrise betrifft alle Menschen, einkommensschwache Menschen jedoch, die sich die Kosten für ein warmes Dach über dem Kopf aus eigener Kraft nur sehr schwer bis gar nicht leisten können, benötigen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine wirksame Begleitung aus dieser Energiearmutsfalle heraus. In Tirol liegen ca. 11.000 bewilligte Anträge für den Heizkostenzuschuss im Jahr 2022 vor, die Antragstellungen sowie auch die öffentlichen Kosten dafür steigen jährlich. „Neben der notwendigen finanziellen Unterstützung z.B. in Form des Heizkostenzuschusses benötigt es weitere wirksamere Ansätze zur Senkung der Kosten für die Stromrechnung sowie direkte Angebote, um Heizkosten zu sparen“, sind sich der Grüne Klubobmann Gebi Mair und die Stellvertretende Innsbrucker Klubobfrau Janine Bex einig.
Die Innsbrucker Grünen hätten diese Entwicklung bereits mehrmals versucht auf kommunaler Ebene verstärkt umzusetzen. Die entsprechende Anträge wurden wie so oft in der aktuellen Periode von der blauschwarzen Mehrheit abgelehnt. „Wir wissen aus ersten Pilotprojekten, die auch in Innsbruck umgesetzt wurden, dass eine Energieberatung auf Basis des Nutzungsverhaltens in den meisten der Fälle mehr als 50 Euro jährlich an Einsparungen für die Haushalte mit sich bringt, und das nachhaltig Jahr für Jahr“, erklärt Bex die Situation in Innsbruck und ergänzt: „Aus diesem Grunde sprechen wir uns für wirksame Lösungsansätze wie auch die Einführung der Innsbrucker Aktivcard aus, diese wird nächste Woche im Innsbrucker Gemeinderat abgestimmt und ermöglicht eine soziale Teilhabe aller Innsbrucker*innen. Die Aktivcard beinhaltet verschiedene Ermäßigungen und Zuschüsse und schließt auch bereits bestehende Aktionen und Ermäßigungen mitein.“
Zudem benötigt es auch von Seiten des Landes Tirols rasch wirksame und kostenlose Soforthilfen in Form von Energiesparartikel und den Tausch zu energieeffizienteren Weißwaren (Geschirrspüler, Waschmaschine) konsequent für alle Heizkostenzusschuss-Ansuchenden. Austauschaktionen bzw. Anreize für den Kauf von energieeffizienten Geräten, aber auch die Einführung von Fonds, z.B. bei Zahlungsschwierigkeiten oder zur Unterstützung beim Kauf von energieeffizienten Geräten und die Stärkung der Zusammenarbeit mit Sozialeinrichtungen zur zielgerichteten Unterstützung bilden hierbei wesentliche Pfeiler. So würde die finanzielle Abhängigkeit Schritt für Schritt reduziert und die Energiekosten eines Haushaltes auch laufend reduziert. Zudem besteht durch die Beratung die Möglichkeit Verbesserungen der Lebensqualität zu erreichen und die persönliche Wohnumgebung (Stichwort Schimmel) zu verbessern. „Hier ist die Tiroler Landesregierung und Energielandesrat Geisler gefordert, die Menschen aus der Armutsfalle zu bringen“, so Mair in Richtung Landesregierung.
„Wir begrüßen die Schritte, die von Seiten des Klimaministeriums gesetzt werden. So etwa die Aufstockung des Wohnschirms auf insgesamt 224 Millionen Euro, der offene Miet- und Energiekosten übernimmt, sowie die Einrichtung einer Koordinierungsstelle und einer Kommission zur Bekämpfung von Energiearmut im Klima- und Energiefonds und die Ausbildung von über 200 sozialen Energieberater:innen“, freuen sich Bex und Mair abschließend über die Maßnahmen der Grünen Klimaschutzministerin Gewessler.